Interview mit Steven Wilson - Metal Hammer (05/2005):
Interview Metal Hammer (05/2005)
Philosofa mit Steven Wilson (Porcupine Tree)
STEVEN WILSON von den englischen Prog-Rockern PORCUPINE TREE glaubt nicht an das Leben nach dem Tod, findet
übermäßiges Saufen planlos und hält Prinz Philip für ein sexistisches Schwein. Amen.
Es ist lustig, wie sehr die meisten Menschen den Tod lieben. Denn erst wenn du tot bist, hast du es wirklich
zu etwas gebracht.
Dies trifft vor allem in der Kunstwelt zu. Wenn du tot bist, kannst du nichts mehr falsch machen und wirst dadurch
eventuell eine Legende, die immer mehr und mehr und mehr wächst und eines Tages unsterblich wird.
Ich mache gerade eine Whisky-Diät - ich bin bereits drei Tage im Rückstand!
Ich bin kein Trinker. Trinken ist so ein Schwachsinn - man kann nicht mal mehr wahrnehmen, was um einen herum geschieht.
Reine Verschwendung. Wenn man sich schon betrinkt, dann sollte man sich so betrinken, dass man einen Status der
"perfekten Betrunkenheit" erreicht, in dem man eine Menge Spaß haben kann und trotzdem alles mitbekommt.
Es ist nicht die Anzahl der Lebensjahre, die zählt, sondern das Leben in eben diesen Jahren.
Absolut richtig. Wenn man sich an seinem Leben erfreut und am Ende nichts vermisst, hat man zweifelsohne erfüllt gelebt.
Es ist ein Jammer, wie viele Leute ihre Zeit vor dem Fernseher oder mit Videospielen verschwenden.
Ist es nicht schrecklich, dass der menschlichen Klugheit so enge Grenzen gesetzt sind und der menschlichen Dummheit
überhaupt keine?
Besser kann man das nicht sagen. Es ist tragisch, wie viel Dummheit es auf der Welt gibt - und noch tragischer ist es,
wie die Menschheit sich an ihrer eigenen Dummheit erfreut!
Nach dem Tod wird man das sein, was man vor seiner Geburt war.
Wenn das bedeuten soll, dass man es kein Leben nach dem Tod gibt, stimme ich dem voll zu. Grundsätzlich ist das
menschliche Leben ein wundervolles Geschenk, dennoch glaube ich, dass es eine Art verrückter Unfall war.
Der Fernseher: Lehrer, Mutter, geheimer Liebhaber!
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen! Ich schaue überhaupt kein TV mehr, weil das Fernsehen im Lauf der Jahre mit dem
ganzen Hollywood-Mist, Gameshows und Reality TV richtiggehend verkommen ist. Außerdem ist die Flimmerkiste weder Lehrer
noch Mutter und auch kein geheimer Liebhaber, sondern die Möglichkeit für die Leute, in das Leben von anderen Menschen
zu flüchten. Dabei wirkt das Fernsehen nicht erziehend, sondern eher verblödend. Am meisten wird man gebildet, indem
man reist, andere Länder, Mentalitäten und Kulturen kennen lernt. Doch selbst das wird durch das Fernsehen verhindert,
da es einem vermittelt, dass man keinen Fuß vor die Haustür setzen sollte, da überall Gefahr, Mord und Totschlag droht.
Wenn ein Mann einer Frau die Autotür öffnet, hat er entweder einen neuen Wagen oder sie gerade erst geheiratet.
Nun, ich wurde von meiner Mutter so erzogen, dass ich Frauen wie Prinzessinen behandeln jeder Dame gegenüber als
Gentleman auftreten soll, selbst wenn dadurch ich Tiefschläge erlitten habe. Also: Welches sexistische Schwein hat
dieses Zitat verbrochen?